Die Anbindehaltung wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden von Rindern aus. Sie begünstigt Krankheiten, schränkt das Verhalten ein und hemmt positive Emotionen.
In der Anbindehaltung sind die Rinder mittels Ketten, Gurte oder Rahmen am Hals im Anbindestand fixiert. Da sich das gesamte Leben des Tieres an einem Ort abspielt, fallen sämtliche Funktionen zusammen. Essen, Trinken, Liegen, Koten und Urinieren an einem Platz läuft jedoch dem Verhalten der Rinder zuwider (1).
Die Anbindestände werden nach ihrer Länge unterschieden, wobei heutzutage hauptsächlich der Kurzstand mit 1,40 bis 1,80 Meter Länge zum Einsatz kommt. Da viele Rinder zu groß für diesen kurzen Stand sind, stehen oder liegen sie ständig in ihrem eigenen Kot. Dies führt zu Euterentzündungen, Klauenerkrankungen- und verletzungen sowie Gelenkentzündungen (2).
Dieser Beitrag ist Teil unseres White Papers „Die Ketten lösen: Eine umfassende Untersuchung der Anbindehaltung von Rindern.” Der Bericht informiert Sie umfassend zur Anbindehaltung von „Milchkühen” und „Mastrindern". Es iefert starke Argumente, um ein Verbot jeglicher Form der Anbindehaltung zu erwirken. Laden Sie das White Paper kostenfrei herunter.
(1), (2) Hoy, S., Gauly, M., & Krieter, J. (2016). Nutztierhaltung und-hygiene. UTB.
In Deutschland leben rund elf Prozent der „Milchkühe” und neun Prozent der übrigen Rinder in Anbindehaltung. Das entspricht insgesamt ungefähr 1,1 Millionen Rindern. 52 Prozent der Betriebe mit Anbindehaltung halten die Rinder in der sogenannten Kombinationshaltung. Darin haben die Tiere hin und wieder die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Die anderen 48 Prozent der Betriebe halten die Rinder in ganzjähriger Anbindehaltung (3). Besonders hohe Anteile an ganzjähriger Anbindehaltung findet man in Bayern und Baden-Württemberg (4).
(3) Statistische Ämter des Bundes und der Länder. (2021). Landwirtschaft im Wandel- erste Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020. Pressekonferenz Wiesbaden.
(4) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
Nach dem Tierschutz-Wissenschaftler David Fraser müssen drei Aspekte betrachtet werden, um das Wohlergehen eines Tieres zu bewerten (5):
- Die körperliche Gesundheit
- Die Möglichkeit, ein annähernd „naturähnliches” Leben zu führen und die entsprechenden Verhaltensweisen zeigen zu können
- Die subjektiven Empfindungen des Tieres.
Eine Bewertung der Anbindehaltung nach diesem Schema zeigt, dass die Anbindehaltung mit zahlreichen körperlichen Problemen, starken Einschränkungen im Verhalten und häufig auftretenden Stereotypien verbunden ist. Folglich ist das Wohlergehen der Tiere stark beeinträchtigt.
(5) Fraser, D. (2008). Understanding animal welfare. Acta Veterinaria Scandinavica, 50(1), 1-7.
Anbindestände schränken die Tiere stark in ihrer Bewegungs- und Verhaltensfreiheit ein und verursachen körperliche Probleme. Besonders häufig werden folgende Krankheiten und Verletzungen beschrieben (6):
- Erkrankungen des Atmungsapparates
- Eutererkrankungen
- Bein- und Klauenprobleme (7)
- Erkrankungen des Verdauungsapparats (8)
- Hautverletzungen
Erkrankungen des Atmungstrakts, vor allem durch eine hohe Ammoniak-Konzentration, stellen ein häufiges Problem in der Anbindehaltung dar. Ammoniak entsteht, wenn die Exkremente der Rinder zersetzt werden. Das Schadgas irritiert das Lungenepithel. Die Zahl der darin enthaltenen Flimmerzellen, welche für den Abtransport von Schleim, kleinen Fremdkörpern und Mikroorganismen zuständig sind, sinkt. Dies führt vermehrt zu Erkrankungen der Atemwege wie die Rindergrippe (9).
Euterentzündungen, sogenannte Mastitiden, beeinflussen das Wohlbefinden der Tiere erheblich. In Anbindeställen tritt die infektiöse Erkrankung häufiger auf als in Laufstallhaltungen (10). Wenn die Rinder von Anbindehaltung zu Laufstallhaltung umgestellt werden, verringert sich das Vorkommen von Mastitiden (11).
Neben infektiösen Eutererkrankungen kommt es auch häufig zu traumatisch bedingten Euterverletzungen, also Verletzungen durch Gewalteinwirkung von außen. Dies geschieht vor allem in zu engen Anbindeställen durch Trittverletzungen des Nachbartieres oder in zu kurzen Anbindeständen durch Aufliegen des Euters auf den Kanten des Anbindestands (12), (13).
Bein- und Klauenkrankheiten stellen ein großes Problem in der Rinderhaltung dar (14). Gerade in der Anbindehaltung ist der Klauenabrieb durch den Bewegungsmangel oft nicht ausreichend. Wenn zudem die Klauenpflege von dem_der Landwirt_in vernachlässigt oder schlecht ausgeführt wird, kommt es zu einer Verlängerung der Klauenwände und -spitze, was mechanische Überlastung und Fehlstellungen zur Folge hat. Diese sogenannten Stallklauen führen zu schwerwiegenden Klauen- und Gelenkerkrankungen (15).
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die häufigsten Klauenprobleme und damit einhergehender Lahmheit (16), (17):
Rinder grasen auf der Weide in Schrittstellung. Dies führt dazu, dass der Körper etwas abgesenkt ist und die Tiere problemlos das Gras mit der Zunge fassen und abreißen können. In Anbindeställen, vor allem im kurzen Anbindestand, hindert die Futterkrippe die Rinder häufig daran, in Schrittstellung zu stehen, stattdessen müssen sie mit den Beinen parallel vor der Krippe stehen.
In dieser Körperhaltung kommen sie jedoch mit dem Kopf nicht bis zum Standplatzniveau und können daher die Krippe nicht leer essen, wenn diese tief eingebaut ist. Um dennoch an das gesamte Futter heranzukommen, lehnen sich die Tiere mit dem Karpalgelenk gegen die Krippe. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, kommt es zu Verdickungen und krankhaften Veränderungen im Karpalgelenk (18).
Die Tiergesundheit ist ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung, ob eine Haltungsform die Bedürfnisse des Tieres erfüllt. Die beschriebenen gesundheitlichen Probleme zeigen, dass die Anbindehaltung kein geeignetes Haltungssystem für Rinder darstellt: Sie verursacht Krankheiten und Verletzungen, die sich negativ auf das Wohlergehen der Tiere auswirken.
(6), (7), (8) Hirt, A., Maisack, C. & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(9) Popescu, S., Borda, C., El Mahdy, C. I., Diugan, E. A., Sandru, C. D., Spinu, M., & Stefan, R. (2011). Survey on Ammonia Concentrations in Dairy Cattle Tie-Stall Barns. Scientific Papers Animal Science and Biotechnologies, 44(1), 504-509.
(10) Valde, J. P., Hird, D. W., Thurmond, M. C., & Osterås, O. (1997). Comparison of ketosis, clinical mastitis, somatic cell count, and reproductive performance between free stall and tie stall barns in Norwegian dairy herds with automatic feeding. Acta veterinaria scandinavica, 38(2), 181-192.
(11) Hultgren, J. (2002). Foot/leg and udder health in relation to housing changes in Swedish dairy herds. Preventive veterinary medicine, 53(3), 167-189.
(12) European Food Safety Authority (EFSA). (2009). Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease. EFSA Journal, 7(7).
(13) Hoy, S., Gauly, M., & Krieter, J. (2016). Nutztierhaltung und-hygiene. UTB.
(14) European Food Safety Authority (EFSA). (2009). Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease. EFSA Journal, 7(7).
(15) Hoy, S., Gauly, M., & Krieter, J. (2016). Nutztierhaltung und-hygiene. UTB.
(16) Andersson, L., & Lundström, K. (1981). The Influence of Breed, Age, Body Weight and Season on Digital Diseases and Hoof Size in Dairy Cows. Zentralblatt für Veterinärmedizin Reihe A, 28(2), 141-151.
(17) Manske, T., Hultgren, J., & Bergsten, C. (2002). Prevalence and interrelationships of hoof lesions and lameness in Swedish dairy cows. Preventive veterinary medicine, 54(3), 247-263.
(18) Hoy, S., Gauly, M., & Krieter, J. (2016). Nutztierhaltung und-hygiene. UTB.
Da die Anbindehaltung zwangsweise alle Funktionsbereiche an einem Ort vereint, können Rinder ihrem arteigenen Verhalten, Liege- und Fressplatz zu trennen, nicht nachkommen (19). Die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit macht den Kontakt zu Artgenoss_innen quasi unmöglich und schränkt arttypische Verhaltensweisen unzumutbar ein.
Rinder leben unter naturnahen Bedingungen in kleinen Verbänden von 20 bis 30 Tieren (20). Sie bauen eine soziale Hierarchie auf und entwickeln individuelle Freundschaften, die sie durch verschiedene Ausdrucksverhalten aufrechterhalten (21). In der Anbindehaltung können sie diese Kontakte nicht aufbauen oder halten, da die Rinder nur schwer miteinander in Kontakt kommen. Angebunden können sie sich zum Beispiel nicht gegenseitig belecken. Diese für Rinder essentielle soziale Interaktion bleibt ihnen verwehrt (22).
Rinder variieren ihren körperlichen Abstand zueinander stark. Die Distanz ist abhängig vom Rang der Tiere, der Beziehung zueinander, individuellen Vorlieben und der ausgeführten Tätigkeit. In manchen Situationen kann die gewählte Distanz bis zu fünf Meter betragen. In der Anbindehaltung können die Rinder die Distanz zueinander nicht selbst wählen (23).
Gehen ist ein inneres Bedürfnis von Rindern. Sie gehen auch, wenn sie nicht von Hunger, Witterung, Gefahr oder anderen äußeren Einflüssen getrieben sind (24). Auf der Weide legen sie täglich zwischen einem und dreizehn Kilometer zurück (25). Dies ist in der Anbindehaltung nicht möglich. Dort können sie lediglich einen Schritt vor- und zurückgehen, sich weder im Kreis drehen noch laufen oder rennen (26).
Neben dem Stillen eines innerlichen Bedürfnisses ist Bewegung zusätzlich gut für die Gesundheit der Tiere, besonders für ihre Beine und Klauen (27). Außerdem stärkt die Bewegung ihre Gelenke, Sehnen und Bänder (28).
Die landwirtschaftliche Tierhaltung schränkt das Fortpflanzungsverhalten immer stark ein. Der_die Halter_in reglementiert es aufgrund von ökonomischen Überlegungen.
Auch in der Anbindehaltung wird das Fortpflanzungsverhalten und das bei Rindern wichtige Mutter-Kind-Verhalten stark zurückgedrängt, beispielsweise durch das Fehlen von Abkalbebuchten (29). Diese sind äußerst wichtig, da sich die Kuh zur Geburt von der Herde zurückziehen möchte. Muss die Kuh ihr Kalb dagegen im Anbindestand auf die Welt bringen, bedeutet dies enormen Stress für beide (30).
Die Trennung des Kalbes von der Mutter kurz nach der Geburt stellt einen erheblichen Stress für beide Individuen dar.
Leck-, Kratz- und Scheuerbewegungen, die mit der Zunge, Hörnern und Klauen ausgeführt werden, sind essentiell für die Eigenkörperpflege. Um entfernte Körperteile zu erreichen, schwingen sie ihren Kopf weit nach hinten. Die Anbindung verhindert diese Bewegung.
Auch die restliche Körperpflege, wie zum Beispiel das eigene Belecken, ist stark eingeschränkt. Den Tieren stehen zudem keine Scheuermöglichkeiten wie Bürsten, Bäume und Sträucher zur Verfügung (31), (32).
Kühe, die keine Möglichkeit haben, sich zu kratzen, beginnen häufig, mit Futter zu werfen. Anders können sie Juckreize nicht stillen (33), (34). Hält dieser Zustand länger an, kann sich daraus eine Stereotypie entwickeln, die nicht nur auf mangelnde Kratzmöglichkeiten, sondern auch auf Frustration im Allgemeinen hindeutet (35).
Da die angebundenen Rinder ihre Umgebung nicht in Funktionsbereiche einteilen können, sind sie gezwungen, in ihren eigenen Exkrementen zu stehen. Das schränkt ihren Komfort erheblich ein. Zudem ist es ihnen nicht möglich, einen Platz im Stall aufzusuchen, der für sie eine angenehme Temperatur aufweist (36).
Rinder stehen mehrmals am Tag auf und legen sich wieder hin. Der Vorgang folgt einem bestimmten Schema. Um zu verstehen, warum sich die Anbindehaltung negativ auf die Tiere auswirkt, hilft es, den arttypischen Ablauf zu kennen.
Beim rindertypischen Hinlegen gehen die Tiere zuerst durch Abwinkeln der Vorderbeine in den sogenannten Karpalstütz. Sie trippeln ein wenig mit den Hinterbeinen und legen sich dann schnell ab, wobei sie etwas auf der Seite zum Liegen kommen. Beim Aufstehen holen die Rinder durch eine Wippbewegung nach vorne oben Schwung, um auf die Hinterbeine und somit in Karpalstütz zu kommen. Erst danach werden die Vorderbeine aufgestellt.
In Anbindehaltung können die Tiere durch zu wenig Platz, einen ungeeigneten Boden oder schlechte Strukturierung des Standes die arttypischen Bewegungen oft nur schwer oder gar nicht ausführen. Dies führt zu veränderten Bewegungsabläufen, langsameren Hinlegen und Aufstehen sowie unterbrochenen Hinlegevorgängen. Diese veränderten Verhaltensmuster haben negative Auswirkungen auf den Körper und physiologische Vorgänge, wie die Verdauung (37).
Eine Studie fand heraus, dass das Hinlegen bei Rindern circa neun Sekunden von der ersten sichtbaren Intention bis zum Liegen dauert, wenn sie genügend Platz und einen weichen Untergrund haben (38). Bei Kühen in Anbindehaltung wurde beobachtet, dass dieser Vorgang bis zu 59 Minuten dauern kann. Wenn Kühe Probleme beim Niederlegen haben, legen sie sich seltener hin (39) und bleiben länger liegen (40).
Eine andere Studie untersuchte den Platz, den eine Kuh beim Ablegen benötigt. Ihre Ergebnisse waren, dass der Platz mindestens 180 Prozent der Breite der Hüfte in der Breite haben sollte und mindestens 300 Prozent der Rückenlänge in der Länge, um den Kühen ein ungestörtes Abliegen zu ermöglichen. Dies geht weit über die üblichen Buchtendimensionen in Anbindehaltungen hinaus (41).
Das Liegen gilt als wichtiger Indikator für das Wohlbefinden von Rindern, da sie eine sehr hohe Motivation dafür zeigen und vermehrt Stresshormone ausschütten, wenn sie daran gehindert werden (42), (43). Rinder liegen sieben bis zwölf Stunden pro Tag, wobei sie vier Stunden davon schlafen und einen großen Teil mit der Verdauung, die sich im Liegen abspielt, verbringen (44).
Die Anbindehaltung schränkt das ungestörte Ruhen stark ein. Nicht nur zu kurze Boxen, sondern auch zu schmale Dimensionen stellen ein Problem dar, da sich die Tiere nicht gleichzeitig hinlegen können. Einzelne Rinder können sich stundenlang nicht ablegen (45). Dadurch können sie das ansonsten in der Herde synchronisierte Verhalten nicht ausführen (46).
In der Anbindehaltung gibt es in Anbetracht der Fixierung und der wenigen, monotonen Umweltreize nichts zu erkunden (47), (48). Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass bestimmte Verhaltensprobleme wie das Futterwerfen in reizarmen Umgebungen häufiger auftreten als in Haltungsumgebungen mit abwechslungsreichen Umweltreizen (49).
Eine aus Russland kommende Erfindung will diesem Problem Abhilfe verschaffen: Eine Virtual-Reality-Brille, die den Rindern aufgesetzt wird, gaukelt ihnen vor, dass sie sich auf einer Wiese und nicht in einem Anbindestall befänden (50), (51). Diese Entwicklung ist äußerst kritisch zu betrachten. Wie so häufig in der modernen Landwirtschaft wird das Tier an das Haltungssystem angepasst und nicht das Haltungssystem an das Tier. Eine Brille ersetzt keine Weide und sollte daher keine Rechtfertigung dafür sein, ein Tier in einem Anbindestand zu halten.
Die Anbindehaltung hat der Laufstallhaltung gegenüber den Vorteil, dass jedes Tier seinen eigenen Fressplatz und Zugang zu einer Tränke hat und es somit zu keinen Kämpfen um Ressourcen kommt (52), (53). Jedoch ist sowohl beim Futter als auch beim Wasser keine artübliche Aufnahme möglich.
Rinder grasen im langsamen Gehen. Daher stehen die Vorderbeine versetzt zueinander im sogenannten Weideschritt. Der Kopf der Tiere ist in dieser Stellung etwas tiefer, als wenn sie mit beiden Füßen nebeneinander stehen müssen. Dies macht es möglich, dass die Tiere mit dem Mund auch bodennahe Gräser erreichen (54). Neben der unnatürlichen Haltung, die ein weites Hinunterbeugen des Kopfes nicht erlaubt, ist der Trog in Anbindehaltung oft sogar noch tiefer als das Niveau des Standplatzes der Kühe (55).
Unter naturnahen Umständen, wie zum Beispiel in der Weidehaltung, verbringen Rinder täglich acht bis zwölf Stunden pro Tag mit Grasen. Die Zeit der Futteraufnahme verkürzt sich im Stall drastisch auf vier bis sieben Stunden pro Tag (56).
Die artspezifische Wasseraufnahme ist aufgrund der Schalen- oder Zungentränken nicht möglich (57). Normalerweise geschieht die Aufnahme durch leichtes Eintauchen des Mundes von oben in eine offene Wasseroberfläche, um das Wasser anschließend in die Mundhöhle einzusaugen (58).
(19), (21), (23) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(20), (22) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(24) Crump, A., Jenkins, K., Bethell, E. J., Ferris, C. P., & Arnott, G. (2019). Pasture Access Affects Behavioral Indicators of Wellbeing in Dairy Cows. Animals, 9(11), 902.
(25) Krohn, C., Munksgaard, L. & Jonasen, B. (1992): Behaviour of dairy cows kept in extensive (loose housing/pasture) or intensive (tie stall) environments 1. Experimental procedure, facilities, time budgets - diurnal and seasonal conditions. Applied Animal Behaviour Science 34, 37-47.
(26) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(27) Loberg, J., Telezhenko, E., Bergsten, C., & Lidfors, L. (2004). Behaviour and claw health in tied dairy cows with varying access to exercise in an outdoor paddock. Applied animal behaviour science, 89(1-2), 1-16.
(28) Gustafson, G. M., & Lund-Magnussen, E. (1995). Effect of daily exercise on the getting up and lying down behaviour of tied dairy cows. Preventive veterinary medicine, 25(1), 27-36.
(29), (31), (34) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(30), (32), (33) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(35) Redbo, I. (1990). Changes in duration and frequency of stereotypies and their adjoining behaviours in heifers, before, during and after the grazing period. Applied animal behaviour science, 26(1-2), 57-67.
(36) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(37) Hoy, S., Gauly, M., & Krieter, J. (2016). Nutztierhaltung und-hygiene. UTB.
(38) Ladewig, J., & Borell, E. V. (1988). Ethological methods alone are not sufficient to measure the impact of environment on animal health and animal well-being. Rapport-Sveriges Lantbruksuniversitet, Veterinaermedicinska Fakulteten, Institutionen foer Husdjurshygien (Sweden).
(39) Kohli, E., (1987). Vergleich des Abliegeverhaltens von Milchkühen auf der Weide und im Anbindestall: Neue Aspekte des Abliegeverhaltens. Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung. KTBL, 319, 18–38.
(40) Mortensen, 1971 zitiert nach European Food Safety Authority (EFSA). (2009). Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease. EFSA Journal, 7(7), 1143.
(41) Ceballos, A., Sanderson, D., Rushen, J., & Weary, D. M. (2004). Improving stall design: Use of 3-D kinematics to measure space use by dairy cows when lying down. Journal of dairy science, 87(7), 2042-2050.
(42) Haley, D. B., Rushen, J., & Passillé, A. D. (2000). Behavioural indicators of cow comfort: activity and resting behaviour of dairy cows in two types of housing. Canadian Journal of Animal Science, 80(2), 257-263.
(43) Fisher, A. D., Verkerk, G. A., Morrow, C. J., & Matthews, L. R. (2002). The effects of feed restriction and lying deprivation on pituitary–adrenal axis regulation in lactating cows. Livestock Production Science, 73(2-3), 255-263.
(44), (46) European Food Safety Authority (EFSA). (2009). Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease. EFSA Journal, 7(7), 1143.
(45), (47) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(48) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(49) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(50) Spiegel Wissenschaft. (2019, 26.11.). Russische Kühe sollen Dank VR-Brillen mehr Milch geben.
(51) Pokern, T. (2022, 15.01.). Schöne neue Welt: Warum Kühe in der Türkei jetzt VR-Brillen tragen. Stern.
(52) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(53) European Food Safety Authority (EFSA). (2009). Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease. EFSA Journal, 7(7).
(54) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(55) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(56) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
(57) Thünen-Institut. (2018). Folgenabschätzung eines Verbots der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen (No. 111). Thünen Working Paper.
(58) Hirt, A., Maisack, C., & Moritz, J. (2016). TierSchG Tierschutzgesetz-Kommentar 3. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen.
Negative Emotionen wie Frust oder Langeweile zeigen sich häufig in Form von Stereotypien. Dies kann bei Kühen das bereits oben erwähnte Futterwerfen sein oder das Rollen mit der Zunge. Die betroffenen Tiere führen mit geöffnetem Mund rollende oder schlängelnde Bewegungen mit der herausgestreckten Zunge aus. Dabei kommt es über die Zeit dazu, dass Luft geschluckt und die Nahrungsaufnahme vernachlässigt wird. Dadurch magern die Tiere ab und es sammelt sich vermehrt Luft im Pansen (59).
Da Emotionen schwer zu erfassen sind, gibt es nur wenige Untersuchungen dazu, obwohl diese einen wichtigen Bestandteil des Wohlbefindens von Tieren ausmachen (60).
Kälber zeigen positive Emotionen unter anderem während sie spielen (61). Erwachsene Rinder führen von Natur aus weniger Spielverhalten aus, daher muss für die Untersuchung ihrer Emotionen auf andere Indikatoren zurückgegriffen werden. In einer Studie zur Untersuchung von Emotionen bei Rinder fanden die Autor_innen heraus, dass das Verhältnis der weißen Augenfläche zur gesamten Augenfläche den emotionalen Zustand des Tieres widerspiegelt. Je mehr weiß zu sehen ist, umso frustrierter dürfte die Kuh sein und umgekehrt. Je weniger weiß, desto zufriedener das Tier. Dies dürfte auf Aktivitäten des Nervensystems zurückzuführen sein. Wenn dieses aktiv ist, wird der Muskel, der dafür zuständig ist, das obere Augenlid anzuheben, aktiviert (62). Neben dem Weißanteil in den Augen wurde auch die Ohrenstellung als Indikator für den emotionalen Zustand einer Kuh identifiziert (63).
Nach diesen Indikatoren hat der tägliche Zugang zu einer Weide einen positiven Effekt auf die Emotionen einer Kuh. Die Tiere zeigen sich dort entspannt, mit den Augen halb geschlossen und den Ohren locker nach hinten oder unten hängend. Desweiteren stellten die Autor_innen der Studie fest, dass ein Anbindestall keine entspannende Umgebung für Kühe darstellt (64).
Die Anbindehaltung, egal ob ganzjährig oder saisonal, ist ein tierschutzrelevantes Thema. Sie bringt auf allen drei Ebenen – körperliche Gesundheit, Verhalten und Emotionen – erhebliche Probleme mit sich.
Die körperliche Gesundheit wird vor allem in den Atemwegen, den Beinen und dem Euter gestört. Das Verhalten ist in allen Funktionskreisen erheblich eingeschränkt und kann daher weder arttypisch noch individuenspezifisch ausgelebt werden. Auf der Gefühlsebene erleben Rinder in Anbindehaltung hauptsächlich negative Emotionen, die häufig so intensiv oder langanhaltend sind, dass sie zu Stereotypien führen. Das Erleben von positiven Emotionen wird in dieser Umgebung nicht gefördert.
Die Anbindehaltung ist von den in Europa geläufigen Haltungsformen sicher die widrigste. Nichtsdestotrotz treten in den anderen Haltungsformen ähnliche oder andere Probleme auf.
Lesen Sie mehr zur Anbindehaltung in unserem White Paper „Die Ketten lösen: Eine umfassende Untersuchung der Anbindehaltung von Rindern.” Der Bericht informiert Sie umfassend zur Anbindehaltung von „Milchkühen” und „Mastrindern” Rindern. Laden Sie das White Paper hier kostenfrei herunter.
Sie erfahren mehr über die politischen Entwicklungen rund um das Verbot der Anbindehaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in unseren Chronologien dazu.
(59) Hofmann, W. (2005). Rinderkrankheiten. Innere und chirurgische Erkrankungen. Stuttgart: Eugen Ulmer.
(60) Battini, M., Agostini, A., & Mattiello, S. (2019). Understanding Cows’ Emotions on Farm: Are Eye White and Ear Posture Reliable Indicators?. Animals, 9(8), 477.
(61) Jensen, M. B., Vestergaard, K. S., & Krohn, C. C. (1998). Play behaviour in dairy calves kept in pens: the effect of social contact and space allowance. Applied Animal Behaviour Science, 56(2-4), 97-108.
(62) Sandem, A. I., Braastad, B. O., & Bøe, K. E. (2002). Eye white may indicate emotional state on a frustration–contentedness axis in dairy cows. Applied Animal Behaviour Science, 79(1), 1-10.
(63), (64) Battini, M., Agostini, A., & Mattiello, S. (2019). Understanding Cows’ Emotions on Farm: Are Eye White and Ear Posture Reliable Indicators?. Animals, 9(8), 477.
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